Lieber Gast, wir freuen uns, dass sie sich für Plastikvermeidung im Alltag interessieren!
Wenn sie die grüne Nordseeinsel Föhr und das Meer lieben, bekommen viele Menschen ein Gespür dafür, dass die Natur ihrer Sehnsuchtsorte in Bedrängnis ist.
Ein Urlaub am Meer bietet ideale Bedingungen, sich auf mögliche Änderungen einzulassen, sie in Ruhe zu erproben und sich Inspirationen und Knowhow für den Alltag zu holen – quasi ein sanfter Einstieg.
Die Partner des Projektes „Plastikfrei wird Trend“ bieten plastikbewusste Ferienunterkünfte an. Dabei handelt sich um Ferienwohnungen, Ferienhäuser oder Gästezimmer, die mit einem besonderen Bewusstsein für die Vermeidung von Plastik ausgestattet und eingerichtet werden.
Dazu gehören zum Beispiel ein plastikfreies Begrüßungsgeschenk in Form einer wiederverwendbaren Naturtasche für Obst und Gemüse, ein Vorrat geeigneter Aufbewahrungsbehälter für Lebensmittel, die Bereitstellung von wiederverwendbaren Einkaufstaschen und plastikfreie Flaschen für Trinkwasser zum Mitnehmen. In der Unterkunft finden Sie Tipps zur Vermeidung von Plastik und Verpackungsmüll sowie Hinweise auf örtliche Geschäfte, die verpackungsfreies Einkaufen ermöglichen.
Unterkünfte, die den Kriterien genügen, zeichnen wir mit diesem Signet aus. Die Stufen Bronze, Silber und Gold symbolisieren unterschiedliche Grade der Plastikreduktion von ersten Schritten bis zur nahezu plastikfreien Unterkunft.
Partner Gold
Unterkünfte
Ort
Partner Silber
Unterkünfte
Ort
Allein in die Nordsee werden jährlich 20.000 Tonnen Müll eingetragen. Der größte Teil davon besteht aus Plastik. An vielen Deiche und Stränden kann man nicht mehr übersehen, wie sehr Plastikmüll der Meeresumwelt zusetzt. Im Flutsaum finden sich Kanister, Fischkörbe, Knäuel aus Plastikfäden. Dort liegt unser tägliches Leben in Tuben, Deckeln, Chipstüten und sonstigen Verpackungen und Gebrauchsgegenständen.
Der größte Teil der Mülleinträge stammt in der Regel aus landseitigen Quellen.
Solche Mülleinträge stammen z.B. von Mülldeponien oder sind Abfälle, die über die Flüsse ins Meer gespült werden. Sie stammen auch von Menschen, die an Stränden ihren Abfall hinterlassen. An Orten mit starker touristischer Ausrichtung reinigen Gemeinden die Strände deshalb regelmäßig unter großem Aufwand.
Die Abfälle aus seeseitigen Quellen stammen meist aus der gewerblichen Schifffahrt, von Offshore-Anlagen, aus der Fischerei. Darüber hinaus wird Müll aber auch immer noch illegal verklappt, also im Meer versenkt.
Die meisten Kunststoffe sind nicht biologisch abbaubar. Sie benötigen extrem lange Zeiträume, um zu zerfallen. Eine Getränkeflasche braucht bis zu 450 Jahre, eine Angelschnur sogar 600 Jahre. Eine Wasserflasche – in wenigen Stunden ausgetrunken – überdauert unsere eigene Lebensspanne um ein Vielfaches.
Plastikteile im Meer werden zur tödlichen Falle für seine Bewohner. In Folien, Griffen, Ringen und Bändern und den allgegenwärtigen Knäueln aus Plastikfäden verfangen und strangulieren sich Tiere.
Plastikteile und noch kleinere Plastikfragmente werden von Meerestieren mit Nahrung verwechselt oder unbeabsichtigt aufgenommen. Doch die Plastikteile können nicht verdaut werden. Irgendwann ist der Magen voll und das Tier verhungert. Plastik zerfällt, wenn es verwittert, in immer kleinere Bruchstücke.
Von Mikroplastik spricht man, wenn der Durchmesser der Plastikteilchen kleiner als fünf Millimeter ist. Es gibt Mikroplastik, das bereits in dieser Größe hergestellt wurde, z.B. Kunststoffgranulate für die industrielle Produktion oder die Kunststoffteilchen, die Peelings oder Duschgels zugesetzt werden. Solche Teilchen können beim Transport ins Meer gelangen. Auch beim Zerfall größerer Plastikteile durch Sonnenlicht und Wellenwirkung entsteht Mikroplastik. Je kleiner das Plastik ist, desto komplizierter wird das Problem: Ab einer gewissen Größe wird das Mikroplastik von vielen Meeresbewohnern anstelle von Plankton aufgenommen oder ist sogar kiemengängig. Und am Ende gelangt es wieder auf unsere Teller.
Jeder, der am Strand spazieren geht, kann nebenbei Müll sammeln. Wenn jeder bei jedem Gang nur einige Stücke mitnimmt, können alle zusammen große Mengen bewegen. Sie können Müll, den Sie gesammelt haben, an vielen Stränden in dafür vorgesehene Strandmüllboxen entsorgen.
Allerdings ist das Sammeln von Müll angesichts der bereits im Meer befindlichen und jedes Jahr neu hinzukommenden Mengen ein Tropfen auf den heißen Stein.
Der beste Plastikmüll ist der, der gar nicht erst entsteht.
Plastik zu vermeiden ist im Alltag nicht so einfach. Sie können eine Stofftasche mitnehmen, um Einmaltüten zu vermeiden. Oder darauf verzichten, im Supermarkt Obst und Gemüse noch einmal in dünne Beutel zu verpacken. Wo es geht, kann man versuchen, Ware in Plastikverpackungen zu vermeiden. Vermeiden sie Einweg-Getränkeflaschen aus Plastik, nehmen Sie stattdessen Mehrweg-Plastikflaschen oder besser noch Glasflaschen anstelle von Plastikflaschen. Sie unterstützen damit die bestehenden Mehrwegsysteme.
Fast noch wichtiger ist jedoch: Geben Sie den Herstellern und Händlern Rückmeldung, dass Sie diese vielen Plastikverpackungen nicht wollen. Hersteller argumentieren immer gerne, dass wir Verbraucher ja diese Verpackungen wünschten. Fordern Sie Ihren Einzelhändler oder auch direkt die Hersteller auf, weniger Plastik bei Flaschen und Verpackungen zu reduzieren und Alternativen anzubieten für weniger Plastik im Meer.